Leben mit Fruktoseintoleranz

Kann man die Fruktose-intoleranz heilen?

Was bedeutet Fruktoseintoleranz?

Kaum zu glauben, aber bei der Fruktoseintoleranz handelt es sich um die am häufigsten auftretende Nahrungsmittelunverträglichkeit in Deutschland. Dabei wird die Fruktose, aufgrund nicht ausreichender Aufnahmekapazität nicht richtig aus dem Darm ins Blut aufgenommen. Der Fruchtzucker, welcher als Fruktose bezeichnet wird, gelangt somit nicht in den Körper sondern in den Dickdarm und wird dort weiterverarbeitet. Bakterien sorgen im Dickdarm dafür, dass die Fruktose zu kurzkettigen Fettsäuren und den Gasen Kohlendioxid, Methan und Wasserstoff abgebaut wird. Dadurch werden die typischen Probleme wie Blähungen, weicher Stuhl und Bauchbeschwerden verursacht, welche durch eine Fruktoseintoleranz entstehen. Um diese körperlichen Einschränkungen zu vermeiden, sollten Betroffene auf den Konsum von Fruchtzucker und damit vor allem auf den Verzehr von Obst achten.


Fruktoseintoleranz: So viele Menschen sind betroffen

Grundsätzlich wird die Stoffwechselstörung in zwei verschiedene Arten unterschieden, welche nachfolgend vorgestellt werden und welche nichts miteinander zu tun haben.

häufig: Typ  – Transporterdefekt (GLUT5 Transporter):

Hier liegt die intestinale Fruktoseintoleranz zugrunde, welche auch als klassische Fruchtzucker-Unverträglichkeit bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um die Form, welche am häufigsten vorkommt. Experten schätzen, dass im Hinblick auf die mitteleuropäische Bevölkerung rund 30 bis 40 Prozent betroffen sind. Etwa die Hälfte davon zeigt typische Symptome. Der Dünndarm kann den Fruchtzucker im Rahmen dieser Unverträglichkeit nicht ausreichend verdauen.

sehr selten: Typ  – Enzymdefekt:

Die ausgesprochen seltene hereditäre Fruktoseintoleranz definiert eine sehr seltene Störung des Fruchtzucker-Stoffwechsels (1:20.000). Diese Form tritt grundsätzlich schon im Kindesalter auf und äußert sich durch eine starke Unterzuckerung, welche sogar mit Nieren- oder Leberschädigungen einhergehen kann.
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Auch gesunde Menschen können Probleme bekommen

Der Fruchtzucker stellt einen natürlichen Nahrungsbestandteil dar. Sobald wir etwas essen was Fruktose enthält (zum Beispiel eine Banane), stellt sich unsere Verdauung auf die bevorstehende Arbeit ein. Gelangt die Fruktose dann in den Dünndarm, stehen GLUT5, also Fruktose-Transporter bereit, um den Fruchtzucker in die Darmzellen aufzunehmen. Von hier aus geht es für den Fruchtzucker weiter Richtung Blutkreislauf und Leber, sodass dieser für die Energiegewinnung des Körpers eingesetzt werden kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass gesunde Menschen unbegrenzt Fruchtzucker aufnehmen und verwerten können. Irgendwann stößt der Körper an seine Grenzen. Nämlich dann, wenn keine Fruktose-Transporter mehr zur Verfügung stehen. Als gut verträglich wird eine tägliche Aufnahmemenge von 35 Gramm Fruchtzucker eingestuft. Mit getrocknetem Obst ist diese Menge allerdings schnell erreicht. So enthalten beispielsweise 100 Gramm Datteln etwa 25 bis 30 Gramm Fruchtzucker.

Welche Symptome gehen mit der Stoffwechselstörung einher?


Kann der Fruchtzucker im Darm nicht vollständig aufgenommen werden, beginnen Bakterien damit diesen zu zersetzen und es kommt zu den typischen Symptomen, wie zum Beispiel:

Kopfschmerzen
Blähungen
Übelkeit
Aufgeblähter Bauch
Durchfall
Bauchschmerzen und Krämpfe etc.

Durch Fruktose ausgelöste Beschwerden lassen sich mit Diät und bestimmten Enzym-Präparaten behandeln.

Handelt es sich um eine fortgeschrittene Fruktoseintoleranz, kann sich auch die Darmflora des Dünndarms verändern. Schließlich können die ständigen Reize dafür sorgen, dass unsere Darmbakterien darunter leiden. Dies kann auf Dauer zu chronischen Darmentzündungen führen. Und diese sorgen nicht selten dafür, dass die Nährstoffaufnahme eingeschränkt wird. Im Zuge dieses schleichenden Prozesses treten unter anderem folgende Symptome auf:

Schwaches Immunsystem
Kopfschmerzen
Heißhungerattacken
Depressive Verstimmungen
Antriebslosigkeit etc.

So stellt der Arzt die Diagnose Fruktoseintoleranz

Wenn Sie die aufgezählten Symptome verspüren und eine Fruktoseintoleranz vermuten, können Sie Ihre Vermutung von einem Arzt abklären lassen. Dieser nutzt den sogenannten H2-Atemtest, um herauszufinden ob Sie betroffen sind. Der Test ist sehr einfach in der Durchführung und sehr klar in seiner Aussage.

Wie geht es nach der Diagnose weiter?

Sobald Sie die Diagnose erhalten haben, sollten Sie nach Möglichkeit auf alle Lebensmittel verzichten, welche Fruchtzucker in großen Mengen oder in ungünstigen Verhältnissen enthalten. Das betrifft vor allem Obst, Honig, Fruchtsäfte und sogar einige Gemüsesorten. Aufgrund der industriellen Verarbeitung ist Fruchtzucker aber auch in gesüßten Joghurts, Soft Drinks, Süßigkeiten und zahlreichen Fertigprodukten zu finden. Verzichten Sie solange, bis Sie keine Beschwerden mehr verspüren (etwa zwei bis vier Wochen) und gönnen Sie Ihrem Darm somit eine Pause, damit sich dieser generieren kann. Anschließend können Sie einschleichend wieder Fruktosehaltige Nahrungsmittel konsumieren. Allerdings nur in kleinen Mengen. Heben Sie Ihre Toleranzschwelle an, indem Sie die Menge Stück für Stück erhöhen! Das bedeutet, dass Sie im Laufe der Zeit, wenn sich Ihr Organismus an die erneute Aufnahme gewöhnt hat, mehr Fruchtzucker konsumieren. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie die empfohlene Menge pro Tag nicht überschreiten. Eine detailliere Beratung zu Karenzdauer und Wiedereinführung besprechen Sie aber bitte mit dem Arzt der bei Ihnen die Diagnose gestellt hat, denn jeder Betroffene weist individuelle Unterschiede auf.

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2 Gedanken zu „Leben mit Fruktoseintoleranz“

  1. Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr
    Wie kann ich wissen ob ich davon betroffen bin?
    Mit freundlichen Grüssen und herzlichen Dank.

    Dina Killer

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